Olivenöl - so werden Verbraucher getäuscht

Olivenöl ist bereits seit Jahrhunderten ein essentieller Bestandteil vieler Küchen weltweit. Auch in Deutschland werden jährlich durchschnittlich 800 ml des Öles pro Person verzehrt, was jedoch verglichen mit dem europäischen Durchschnitt von 4 Litern im unteren Bereich liegt.

Die meisten Olivenöle stammen aus Spanien, Italien und Griechenland. Das dort herrschende Mittelmeerklima bietet ideale Bedingungen für den Olivenanbau. Die Herkunft und die damit verbundene Kultur wirkt sich ähnlich wie bei Wein auf Geschmack und Farbe des Öles aus. Das eigentliche Olivenöl wird aus der Mahlung und Pressung der Oliven samt Kernen gewonnen. Aus 5kg Oliven kann bis zu ein Liter Öl gewonnen werden.

Worauf Sie beim Kauf eines guten Olivenöls achten sollten, verraten wir Ihnen in unserem Beitrag.

Olivenöl - Qualitätsklassen

Olivenöl wird grundsätzlich in 3 Qualitätsklassen unterteilt. Natives Olivenöl Extra (auch Extra Vergine genannt) ist hierbei die höchste Klasse. Um eine solche Etikettierung tragen zu dürfen, müssen die verwendeten Oliven im optimalen Reifestadium direkt vom Baum gepflückt und innerhalb weniger Stunden in einer modernen Ölmühle, wo es während der Herstellung weder zu Fermentationen noch zu Oxidationen kommen kann, verarbeitet werden. Dieses Öl muss außerdem spezielle chemische und sensorische Voraussetzungen erfüllen.

Die zweite Qualitätsklasse wird als natives Olivenöl bezeichnet. Die enthaltenen Oliven sind meist nicht ganz so frisch oder bereits beschädigt. Außerdem darf hierbei eine altmodische Ölmühle eingesetzt werden.

Die niedrigste Klassifizierung wird nur als Olivenöl etikettiert. Es wird auch Lampantöl genannt und ist im Grunde ein schlecht riechendes und unangenehm schmeckendes Öl, das aus verdorbenen, vom Boden aufgesammelten, bereits angefaulten oder fermentierten Oliven entstanden ist. Diese niedrigste Kategorie dürfte eigentlich überhaupt nicht, zum direkten Verzehr, verkauft werden. Das Gesetz schreibt jedoch vor, dass Lampantöl erst nach einem chemischen Raffinationsprozess und nachdem es mit einer kleinen Menge nativen Olivenöles verschnitten wurde, als einfaches "Olivenöl" in die Supermärkte gelangen darf.

Olivenöl - so werden Verbraucher getäuscht

Da es sich beim Olivenöl um ein Milliardengeschäft handelt, werden viele Tricks eingesetzt um Verbraucher zu täuschen und dadurch einen höheren Gewinn zu erzielen. Tests ergaben, dass viele Olivenöle, die mit der höchsten Qualitätsklasse etikettiert wurden, schlechte und teils sogar schädliche Stoffe enthalten und diese Bezeichnung deshalb nicht tragen dürften. Aus diesem Grund sollte man sich vor dem Kauf eines Olivenöls über die Qualität des Produktes anhand von Testergebnissen informieren, anstatt sich nur auf das Etikett zu verlassen.

Ein gutes Olivenöl hat viele Facetten und Kontraste. Es riecht im Normalfall nicht besonders stark, da die verwendeten Oliven nicht überreif waren und zeitnah verarbeitet wurden. Außerdem hat es eine leicht scharfe oder bittere Note. Die Farbe eines Olivenöles gibt hingegen keinen Aufschluss auf die Qualität. Da es rund 500 verschiedene Olivensorten in Europa gibt, kann die Farbe deshalb dementsprechend variieren. Olivenöl von hoher Qualität hat in den meisten Fällen auch einen entsprechenden Preis. Öle mit einem niedrigen Preis sind häufig mit Lampantölen gestreckt und werden zu unfairen Bedingungen gehandelt.

Positive Effekte von Olivenöl

Die positiven Effekte von Olivenöl sind weitreichend. Jedoch lassen sich diese nur auf echtes Extra Vergine Olivenöl beziehen. Olivenöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren, welche sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können. Es enthält außerdem viele Antioxidantien, welche freie Radikale binden. Aufgrund des Ölsäure- und Vitamin E Gehaltes wird Olivenöl zudem eine starke entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Eine Studie ergab außerdem eine positive Wirkung bei Lebererkrankungen. Eine Menge von 3EL pro Tag ist völlig ausreichend um von den gesundheitsfördernden Aspekten von Olivenöl zu profitieren. Aber auch hier gilt wie bei vielen anderen Ölen: genießen in Maßen.


Rucola Pesto

Zum Abschluss ein super schnelles, selbstgemachtes Pesto - da weiß man was drin ist.

Zutaten:

200 ml Olivenöl (z. B. von Olivia Bio aus Tuniesien, bei uns erhätlich)
150 g Rucola
3 Knoblauchzehen
75 g Parmesan (Hefeflocken für eine vegane Variante)
100 g Cashewkerne (wer mag kann diese vorher leicht anrösten)
Salz und Pfeffer
und eine leistungsstarke Küchenmaschine


Zubereitung:

Rösten sie die Cashewkerne für einige Minuten ohne Öl in einer Pfanne an, bis sie eine gold-braune Farbe haben.

Waschen Sie den Rucola gründlich und entfernen Sie die Stiele.

Geben Sie nun alle Zutaten in einen Mixer oder nutzen Sie einen Pürierstab um eine gleichmäßige Masse zu erzeugen.

Schmecken Sie das Pesto zu guter letzt ab und würzen Sie bei Bedarf nach.

Sie können das fertige Pesto nun über Nudeln Ihrer Wahl geben, als Dip oder als Brotaufstrich genießen.

Wir wünschen viel Spaß beim Zubereiten!